WOHNWELT ORIENT

Der Schlüssel zur Besinnlichkeit

Der Schlüssel zur Besinnlichkeit

Das Gefühl eine besondere Tür zu öffnen. Ein Gefühl, wie das öffnen eines unerwarteten Geschenkes unter dem Weihnachtsbaum. Die Spannung steigt, die Neugierde wächst und das Kribbeln im Bauch erreicht seinen Höhepunkt.

Öffnen Sie die Tür in unsere Wohnwelt ORIENT und lassen Sie sich mitnehmen auf eine sanftmütige Reise durch die besinnliche Ruhe im HOTEL ALTES THEATER Heilbronn.

Für alle und für einen alleine

Für alle und für einen alleine

Ein Prediger kam in einen Raum, um zu sprechen.
Der Raum war leer, bis auf einen jungen Stallmeister.
Der Prediger überlegte sich, ob er überhaupt sprechen sollte oder ob es nicht sinnvoller wäre seine Predigt abzusagen.
Er fragte den jungen Stallmeister: " Es ist niemand außer Dir hier, soll ich Deiner Meinung nach sprechen oder ... nicht?"
Der Stallmeister antworte: "Herr, ich bin nur ein einfacher Mann, davon verstehe ich nichts. Aber wenn ich in einen Stall komme und sehe, dass alle Pferde, bis auf eines, weggelaufen sind, werde ich es trotzdem füttern."
(aus "Der Kaufmann und der Papagai")

Ein fairer Preis

Ein fairer Preis

König Anoschirwan zog eines Tages mit seinem Gefolge durch sein großes Land. Als er in einer einsamen Berggegend sein Nachtlager aufschlagen ließ, kam der Koch des Königs zu ihm und klagte:
"Erhabener Sultan, ich bin dazu da Deinen Gaumen mit feinstem Genuß zu erfreuen. Nun findet sich im Küchenzelt auch nicht das kleinste Körnchen Salz, ohne das jede Speise langweilig und fad schmeckt. Erhabener König Anoschirwan, was soll ich tun?"
Der Sultan antwortete: "Reite zurück ins nächste Dorf und suche dort den Händler auf, der auch Salz anbietet. Kaufe dort so viel Salz ein, wie Du für angebracht hältst. Hier hast Du einen Sack Gold"
Der Koch nickte zustimmend und wollte sich so gleich aufmachen.
Da hielt ihn der König zurück und ermahnte ihn: "Geehrter Koch, achte gut darauf, dass Du den richtigen Preis zahlst und kein Goldstück über das Übliche hinaus."
"Erhabener Sultan," antwortete der Koch, "in deinen Truhen liegt mehr Gold als irgendwo sonst in der Welt. Was sorgst Du Dich um den Preis für Salz. Die Kleinigkeit macht es doch nicht aus."
Der König blickte mild in die Augen des Kochs und sagte:
"Die Kleinigkeiten sind es, aus denen sich die Ungerechtigkeit der Welt entwickeln. Kleinigkeiten sind wie Tropfen, die schließlich doch einen ganzen See füllen. Die größten Ungerechtigkeiten dieser Welt haben als Kleinigkeiten angefangen. Darum sein Achtsam und kaufe das Salz zum üblichen Preis."
(aus "Der Kaufmann & der Papagei"

Was einer hat ... hat einer

Was einer hat ... hat einer

Ein Gläubiger kniete in einer Moschee, tief in sein Gebet versunken.
Einem anderen fielen dessen zauberschöne, kunstvoll gestaltete Schnabelschuhe auf. Er stellte sich vor, wie schön es wäre, wenn er selbst solche wundervollen Schuhe hätte.

Der Schritt vom Gedanken zur Tat, ist oft kleiner, als man denkt.
Er trat an die Seite des Betenden hin und flüsterte in dessen Ohr: "Herr, Ihr wisst schon, dass das Beten mit Schuhen das Ohr Gottes nicht erreichen wird."
Der Gläubige unterbrach sein Gebet und flüsterte mit geschlossenen Augen zurück: "Wenn auch mein Gebet nicht erhört wird, so bleiben mir wenigstens noch meine Schuhe."
(aus "Der Kaufmann und der Papagai")

Ich habe genauso starke Kräfte wie vor 40 Jahren

Ich habe genauso starke Kräfte wie vor 40 Jahren

Drei befreundete, alte Männer saßen zusammen und sprachen von den Freuden der Jugend und der Last des Alters.
"Ach", stöhnte der eine: "Meine Glieder wollen nicht mehr, wie ich will. Was bin ich doch früher gelaufen, schnell wie ein Windhund und ausdauernd wie ein Kamel und heute? Heute lassen mich meine Beine so im Stich, dass ich kaum mehr einen Fuß vor den anderen setzen kann."
"Du hast recht" pflichtete ihm der zweite bei.
"Ich habe das Gefühl, meine jugendlichen Kräfte sind versickert wie das Wasser in der Wüste. Die Zeiten haben sich geändert und wir haben uns verändert, wir können nicht mehr so wie früher."
Der drittte, ein Mullah, kaum weniger klapprig, als seine Gefährten, aber mit einer Zufriedenheit in den Augen, schüttelte den Kopf und sprach:
"Ich verstehe euch nicht, liebe Freunde. Ich fühle mich genauso kräftig wie vor Jahre. Ja ich weiß sogar, dass ich genauso kräftig wie vor 40 Jahre bin."
Das wollten ihm die anderen beiden nicht glauben.
"Doch, doch" bekräftigte der Mullah. "Den Beweis dafür habe ich erst gestern erbracht. Bei mir im Schlafgemach steht ein schwerer, eichener Schrank. Vor vierzig Jahren, hatte ich versucht diesen Schrank zu heben, aber was glaubt Ihr Freunde ... ich konnte den Schrank nicht heben! Gestern kam mir die Idee, ich sollte es noch einmal versuchen Ich versuchte es mit allen Kräften, aber wieder schaffte ich es nicht. Damit ist doch eindeutig bewiesen: Ich bin genauso kräftig wie vor vierzig Jahren" ;-)
(aus "Der Kaufmann und der Papagei")
 

Nach Saadi - Mein Unglück ist auch Dein Unglück

Nach Saadi - Mein Unglück ist auch Dein Unglück

Ein Papagei saß zusammen mit einer Krähe in einem schön verzierten Käfig.
Ihr könnt Euch vorstellen, wie der bunt, vergnügte Papagei unter der Gegenwart dieses, schwarzen gefiederten Untiers litt:
"Welch abscheuliches Schwarz, welch gräßliche Figur, welch ordinärer Gesichtsausdruck und dann dieses furchtbare gekrähe. Wenn jemand so etwas jeden Morgen zum Tagesbeginn sehen müsste, wäre ihm die Freude für den ganzen Tag dahingeschmolzen."
Es mag Euch erstaunen, aber auch die Krähe litt unter der Gegenwart des Papageien.
Traurig und bedrückt sah sie tagein und tagaus auf ihren unangenehmen, bunten Nachbarn:
"Warum muss gerade mich das Unglück treffen? Warum verließ mich mein guter Stern? Mir waäre es trausend-und-ein-mal angenehmer mit einer anderen Krähe auf der Mauer eines Gartens zu sitzen, zusammen mit Ihr die GEmeinsamkeit zu genießen und mich zu erfreuen." ;-)